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Dienstag, 16. August 2016

Der fabelhafte Regenschirm - Die verrückte Stadt



Ella und Paul vertreiben sich bei ihrem Opa die Zeit mit Versteckspielen. Als sie dabei einen alten verstaubten Regenschirm finden, gehen sie hinaus, um ihn im Regen zu reinigen. Danach befinden sie sich aber nicht mehr in Opas Garten, sondern in einer fremden Stadt und diese Stadt ist alles andere als normal: hier gibt es statt Eis Gemüse in Waffeln, auf den Spielplätzen spielen Erwachsene, im Park werden Schafe, Kühe und Schweine ausgeführt während Hunde und Katzen im Stall auf dem Bauernhof leben. So ziemlich alles ist verkehrt und keiner der Bewohner kann sich erinnern, ob es immer schon so war und wie es eigentlich sein müsste. Paul und Ella machen sich auf die Jagd, um das Rätsel zu lösen und den Bewohnern zu helfen.



„Der fabelhafte Regenschirm“ ist eine neue Reihe von Sarah Storm und „Die verrückte Stadt“ der Auftakt.  Die Grundidee ist nicht ganz neu, gibt es doch einige Reihen, wo Kinder durch die Weltgeschichte reisen, am bekanntesten wohl „Das magische Baumhaus“ aus dem selben Verlag. In jedem Band werden die Kinder ein Rätsel lösen und reisen dafür durch die Zeit oder an einen fremden Ort. Die Reihe ist für Mädchen wie Jungen gleichermaßen geeignet und wird für ein Alter von 8-10 Jahren empfohlen.




Das Buch hat viele schöne Illustrationen (schwarz/weiß), die das Buch schon für jüngere Kinder zum Vorlesen geeignet macht (Der große Räuber ist 6 und hatte keine Verständnisprobleme). Für Selbstleser dürfte die Verlagsempfehlung ab 8 Jahre gut zutreffen. Der Abstand zwischen den Zeilen ist recht groß, der Textanteil pro Seite damit überschaubar, da noch sehr viele Bilder dazukommen. Auch als erwachsener Leser war ich sehr gespannt, die Ursache für dieses Durcheinander in der Stadt zu erfahren. Die Lösung ist relativ banal und leicht zu beheben, aber man muss ihr erstmal auf die Spur kommen. Der Spannungsbogen ist super aufgebaut, das Buch an keiner Stelle langatmig und oft gibt es einen Lacher über die skurrilen Zustände in der Stadt. Am Ende des Buchs lernen Ella und Paul die Nachbarskinder Nina und Ben kennen, die sie in Zukunft gerne mit auf ihre Abenteuer nehmen möchten. Also werden im nächsten Band dann wohl 4 Kinder mit dem Regenschirm verreisen.



Kindermeinung vom großen Räuber (6):

„Das Buch ist echt lustig. In der verrückten Stadt spielen die Erwachsenen auf dem Spielplatz und die Segelboote sollen auf der Wiese fahren. Und da wundern die sich, warum das nicht geht. Die Lösung war dann ganz einfach. Das hätte noch spannender sein müssen.“



„Der fabelhafte Regenschirm – Die verrückte Stadt“  von Sarah Storm ist beim Loewe Verlag erschienen, unter der ISBN 978-3785584347, enthält 128 Seiten und ist für 3,99 EUR erhältlich. Der zweite Band „Rettung für das Zebra“ kostet 7,99 EUR. Weitere Bände sollen im Frühjahr 2017 erscheinen. Für die Serie gibt auch entsprechende Hörbücher und Ebook-Ausgaben.



Montag, 1. August 2016

Flugschule von Lita Judge



Vor ein paar Tagen gab es einen neuen Leseschatz für den kleinen Räuber: „Flugschule“ von Lita Judge.  Und darum geht es: Der kleine Pinguin reist mit seinem Boot zur Flugschule, wo er fliegen lernen möchte. Den sehr skeptisch dreinschauenden Fluglehren, die meinen, dass Pinguine nicht zum Fliegen geschaffen seien, erklärt er, dass er das Herz eines Adlers hat und sehr optimistisch ist, dass er das Fliegen lernen könne. Also startet er vollmotiviert in die Flugstunden und es kommt wie es kommen muss. Während die anderen Flugschüler sich in Luft erheben, stürzt der kleine Pinguin ab. 



Betrübt steigt er in sein Boot und will die Flugschule verlassen, als der Flamingo eine Idee hat. Er sammelt von allen Vögeln einige Federn ein, die dem Pinguin als quasi Extentions an die kleinen Flügel „gebaut“ werden. Und siehe da der kleine Pinguin kann fliegen. Natürlich hält diese Hochgefühl nicht lange an, aber er hatte sein einmaliges Flugerlebnis und ist vollkommen glücklich. Ja und dann kommt noch der Schlussgag, den ich hier aber noch nicht verraten möchte.


Die Illustrationen in warmen, sanften Farben sind erstklassig gelungen und konnten meine beiden Räuber und mich überzeugen. Die Ausdrücke auf den Vogelgesichtern zeigen deren Gefühle in einer lustigen Art und Weise. Die Bilder haben genau das richtige Maß an Klarheit und Detail, also nicht zu viel und nicht wenig. Der Text auf jeder Doppelseite ist recht kurz, aber aussagekräftig und durch die große Schrift auch sehr gut für Leseanfänger geeignet. Den Abschlussgag musste ich dem kleinen Räuber noch erklären, der große Räuber hat den Witz recht schnell verstanden. Aber nun lachen sie beide über das Ende und erfreuen sich vor allem über die Reaktionen der Fluglehrer.

Mir gefällt die mutmachende Aussage des Buchs sehr gut. Es zeigt, dass man nicht alles als gegeben und feststehend hinnehmen soll. Wenn man für seine Ideen kämpft, kann man unter Umständen mit Hilfe, Zusammenhalt, Mut und kreativen Ideen seine Träume umsetzen. Es lohnt sich zu kämpfen und zu probieren und nicht gleich vorab aufzugeben. Insgesamt ein rundum gelungenes Bilderbuch mit tollen Illustrationen, witziger Geschichte und einer schönen Aussage.

Und das haben die Räuber nach dem ersten Lesen des Buchs gesagt:

Großer Räuber(6): „Das war lustig. Die Fluglehrer schauen immer so lustig. Mama, können wir auch ganz viele Federn für mich sammeln? Ich will auch probieren, ob ich fliegen kann.“

Kleiner Räuber(3): „Nochmal, nochmal! Bitte Mama nochmal lesen.“

Dieses schöne „Nochmal, nochmal“-Bilderbuch „Flugschule“ von Lita Judge ist ganz frisch beim Ravensburger Buchverlag (ISBN 978-3473446797) erschienen, ab 3 Jahren empfohlen und für 12,99 EUR erhältlich.