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Dienstag, 14. Mai 2019

Müll - Alles über die lästigste Sache der Welt



"Müll: Alles über die lästigste Sache der Welt" von Gerda Raidt, erschienen im Verlag Beltz und Gelberg, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei


Heute habe ich ein ganz besonders wichtiges Buch für euch. Es geht um eine Sache, die uns alle angeht, denn auch unsere Kinder, Enkel und Urenkel sollen noch Freude an einem schönen Planeten haben. Müll ist jedoch ein zunehmendes Problem. Wohin mit dem Giftmüll? Was mit Plastikinseln im Meer machen? Und wie kommt das Mikroplastik in unseren Körper? Das Sachbuch „Müll: Alles über die lästigste Sache der Welt“ beantwortet viele Fragen, regt aber auch zu Diskussionen an und gehört meiner Meinung nach in jedes Kinderzimmer, in jede Kita und in jede Schule.


Was können wir alles im Kindersachbuch über Müll lernen?

"Müll: Alles über die lästigste Sache der Welt" von Gerda Raidt, erschienen im Verlag Beltz und Gelberg, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei

Zuerst beschäftigt sich Gerda Raidt mit der Frage, was Müll eigentlich ist. Oft liegt es auch im Auge des Betrachters, ob etwas Müll ist oder nicht. Überall fällt Müll an. Worüber man sich eigentlich nicht so viel Gedanken macht, ist der Müll, den man nicht sieht. Denn bereits bei der Produktion der Dinge, die wir später kaufen, fällt schon jede Menge Müll an.

Die Autorin geht auf die unterschiedlichen Müllarten ein (auch an Atommüll und Abwasser wurde gedacht), betrachtet für uns die Entwicklung und Zunahme des Mülls im Laufe der Jahrhunderte, erklärt uns den Lebenskreislauf von Gegenständen und dem damit anfallenden Müll und erklärt uns die Umweltzeichen, die wir auf Verpackungen finden.


"Müll: Alles über die lästigste Sache der Welt" von Gerda Raidt, erschienen im Verlag Beltz und Gelberg, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei


Das Problem mit dem Verpackungsmarketing


Verpackungen sind ein gutes Stichwort. Oft werden sie nicht nur für sinnvollen Schutz von Produkten eingesetzt. Sie sind auch ein starkes Mittel des Marketings. Gerade bei Kinderspielzeug sieht man es leider oft, dass die Kartons riesig sind, aber der Inhalt gar nicht so groß, dass eine Verpackung in dieser Größe notwenig wäre. 

Oft wird durch Verpackungseinheiten von Lebensmitteln erzwungen, dass wir mehr kaufen als wir eigentlich brauchen und dann wird ein Teil der Lebensmittel weggeworfen. Orangen werden z.B. in Netzen verkauft, selten einzeln. Und was mich in Supermärkten so richtig sauer macht ist, wenn der Kilopreis für das lose Produkt über dem Kilopreis des in Folie abgepackten Produkts liegt. Warum wird das Müllsparen auch noch bestraft?

Auch Süßigkeiten sind oft richtige Müllproduzierer. Beispiel: eine Packung Duplo. Neben der eigentlichen Verpackung ist jeder einzelne Riegel mit Alupapier und nochmal mit Plastikfolie verpackt. Mir würden jetzt noch viele andere Beispiele einfallen, aber das würde den Rahmen sprengen.

Qualitativ schlechtere Ware macht mehr Müll


Hat man früher seine sieben Sachen gehegt und gepflegt, ist der Lebenskreislauf der heutigen Gebrauchsgegenstände weitaus geringer. Es liegt nicht nur daran, dass schneller weggeschmissen als repariert wird, sondern dass viele Sachen einfach eine schlechtere Qualität und damit eine kürzere Lebenszeit haben. Dann vielleicht doch lieber mehr ausgeben, sich länger an den Sachen freuen und damit auch weniger Müll produzieren.

Bei diesem Kindersachbuch wurde wirklich an alles gedacht

"Müll: Alles über die lästigste Sache der Welt" von Gerda Raidt, erschienen im Verlag Beltz und Gelberg, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei

In der Tat fällt mir nach der Lektüre kein Thema ein, an das Gerda Raidt in ihrem Sachbuch über Müll nicht gedacht hätte. Auch Themen wie die Kinder auf Müllpätzen der dritten Welt, die unerlaubte Müllentsorgung zu Kostensparzwecken, die Aufklärung wie die Müllteppiche im Meer entstehen und warum überall Mikroplastik ist, werden hier nähergebracht.

Nicht nur Negatives, es gibt auch postive Beispiele


Nun wirkt das Ganze natürlich auch erschreckend, bedrückend und wirft jede Menge Fragen und Diskussionen auf. Aber Gerda Raidt hat auch an die positiven Beispiele gedacht wie z.B. an Bea Johnson, die mit ihrer Familie seit über 10 Jahren quasi müllfrei lebt. Der Restmüll eines Jahres passt in ein großes Einmachglas. Oder die Earthships, Häuser, die aus Müll gebaut wurden. Die sehen toll aus, auch wenn es im ersten Moment nicht so klingt. 

Die Autorin gibt uns Tipps wie man Müll vermeiden oder wenigstens reduzieren kann. Das Wichtigste ist, einfach mal anzufangen, denn jeder kleine Schritt kann in Summe etwas bewirken. 

Kindgerecht, motivierend und einfach grandios


Ich könnte euch jetzt noch stundenlang von diesem genialen Buch erzählen. Für mich ist es eines der wichtigsten Neuerscheinungen im Frühjahr 2019. Gerda Raidt hat so viel wichtiges Wissen in ausdrucksstarke Bilder und kleine Texthäppchen verpackt, dass sich das Buch wunderbar lesen und entdecken lässt. Durch die Gedanken und Einwürfe als Comicblasen werden Diskussionen angeregt. Es wird kindgerecht erklärt und es wird motiviert, Dinge zu verändern. Einfach grandios! 

"Müll: Alles über die lästigste Sache der Welt" von Gerda Raidt, erschienen im Verlag Beltz und Gelberg, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei


"Müll: Alles über die lästigste Sache der Welt" von Gerda Raidt, erschienen im Verlag Beltz und Gelberg, ist ein 96seitiges Sachbuch für Kinder ab 7 Jahren, das für 14,95 EUR unter der ISBN 978-3-407-81215-5 im Buchhandel erhältlich ist. 

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