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Freitag, 21. Juni 2019

Der Knäckebrotkrach: Bei Oma und Opa fliegen die Fetzen


"Der Knäckebrotkrach: Bei Oma und Opa fliegen die Fetzen" von Bob Konrad, illustriert von Daniela Kohl, Arena Verlag, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei


Mayo und ihr jüngerer Bruder Super fahren in den Ferien zu Oma und Opa. Ihre Mama hat noch so ihre Zweifel, ob das eine gute Idee ist, denn immer wenn die beiden Kinder nach Vogelzwitsch fahren, passiert etwas. Sie haben schon Opas Traktor kaputt gefahren, das Dorf überschwemmt, die Kühe laufen lassen und Super musste sogar schon mal mit dem Hubschrauber aus der Fluppe gerettet werden, bevor diese in einen großen Wasserfall übergeht. Mama macht sich Sorgen, aber für die Kinder sind Ferien bei Oma und Opa die tollste Sache der Welt und sie hatten auch gar nicht vor, irgendetwas anzustellen. Genau genommen war es Mamas Schuld, dass dann doch etwas passierte. Denn sie war es, die ihren Kindern das Knäckebrot eingepackt hat.


Der große Knäckebrotkrach


Da Opas Begrüßungskuchen verbrannt war, packten die Kinder das Knäckebrot aus. Knäckebrot hat eine glattere und eine etwas rubbeligere Seite. Zum Entsetzen von Oma streicht Opa Isi die Butter auf die raue und damit in ihren Augen die falsche Seite. Butter gehört auf die glatte Seite des Knäckebrots! Es entwickelt sich ein handfester Streit, bei dem bald das ganze Dorf mitmacht. Die Männer halten rau, die Frauen glatt für die richtige Butterseite. Mayo und Super versuchen zu vermitteln, aber die Männer werden vor die Tür gesetzt und ziehen Richtung Hammelhüpf davon, wo sie Unterschlupf bekommen.

"Der Knäckebrotkrach: Bei Oma und Opa fliegen die Fetzen" von Bob Konrad, illustriert von Daniela Kohl, Arena Verlag, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei


Erwachsene können echt kindisch sein


Daraufhin entwickelt sich ein lustiger Streit mit Stinkesocken, Wasserbomben und Gemüseschleudern. Während die Kinder noch versuchen, Mamas Bitte um friedvolle Ferien zu erfüllen, benehmen sich die Erwachsenen wie Kinder. Vertauschte Welt, aber genau das macht das Buch auch so lustig.

"Der Knäckebrotkrach: Bei Oma und Opa fliegen die Fetzen" von Bob Konrad, illustriert von Daniela Kohl, Arena Verlag, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei

"Das ist so lustig, Mama"


Die Geschichte wird uns von Mayo erzählt. Mayo wird Mayo genannt, weil sie am liebsten alles mit Mayonaise isst. Ihren Bruder findet sie meist super, deshalb wird er Super genannt. Gerade letzteren Namen fand ich sehr gewöhnungsbedürftig. Mayo erzählt uns in kurzen, knackigen Sätzen wie es zum großen Knäckebrotkrach kam. Unterstützt wird die Erzählung von Comicblasen für Dialoge und Fotobeschreibungen. 

Auch Oma und Opa sind echt coole, oder wie Mayo sagt kühle, Typen. Opa war Stuntman beim Film. Mayo empfindet beide als sehr lustig, aber sie streiten auch über alle möglichen Kleinigkeiten. In dem Buch übernehmen die Erwachsenen die Rolle, die in Kinderbüchern sonst den Kindern zukommen. Sie bewerfen sich mit Wasserbomben und Stinkesocken, tragen Unterhosen auf dem Kopf und bauen eine Gemüseschleuder.

Übrigens habe ich hier in den letzten Wochen immer mal gefragt, welche Seite des Knäckebrots bestrichen wird. Tatsächlich waren die Männer immer für die rubbelige und die Frauen für die glattere Seite. Das fand ich schon sehr erstaunlich!

"Mama, da hat jemand was vom Buch abgebissen"


"Der Knäckebrotkrach: Bei Oma und Opa fliegen die Fetzen" von Bob Konrad, illustriert von Daniela Kohl, Arena Verlag, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei

Ich gehe bei meinen Buchvorstellungen eher selten auf das Cover eines Buchs ein, weil ihr das Cover auf dem Foto sehen könnt. In diesem Fall jedoch möchte ich ein paar Sachen erwähnen, die ihr nicht sehen könnt. So sind die Teile des Covers, auf denen das Knäckebrot zu sehen ist, rau wie eben ein Knäckebrot ist. Die Punkte des Knäcke sind auch auf dem Cover leichte Vertiefungen. Der Titel und die Bilder sind glatt und ins Knäckbrot eingebettet, der Bach ist ein spürbar glatte Vertiefung. Nicht zuletzt fragte mich mein Sohn ganz entsetzt, wer denn das Buch angebissen hätte, denn das Knäckebrot weist oben rechts schon Bissspuren auf. Ein Cover zum Fühlen und Tasten, einfach wundervoll gestaltet und durchdacht.

Liebevolle Gestaltung mit vielen Details


Auch im Buch selbst wurde mit Liebe zum Detail gestaltet. Dabei wurde auch das Vorsatzpapier genutzt, wo Mayo sich und ihren Bruder sowie das Dorf "Vogelzwitsch" kurz vorstellt. Das Buch ist gestalterisch an ein Tagebuch angelehnt. Mayo erzählt vom aufregenden Knäckebrotkrach. Hier wurde mit Notizblattoptik, Fotos inklusive Beschriftungen und Klebestreifen gearbeitet.

Die lockere Gestaltung lädt zum Verweilen und Betrachten ein und der junge Leser merkt eigentlich gar nicht wie schnell er ein ganzes Buch gelesen hat. Durch die vielen Illustrationen und die sehr kurzen Textabschnitte ist das Buch auch sehr gut für Erstleser und Lesemuffel geeignet. Wir sind jedenfalls sehr begeistert von der Gestaltung. Hier wurde an nichts gespart.


Fazit


Ein lustiges Buch, das Dauergrinsen verursacht! Unbedingte Empfehlung! Lieblingsbuch!

"Der Knäckebrotkrach: Bei Oma und Opa fliegen die Fetzen" von Bob Konrad, illustriert von Daniela Kohl, Arena Verlag, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei


"Der Knäckebrotkrach: Bei Oma und Opa fliegen die Fetzen" von Bob Konrad, illustriert von Daniela Kohl, erschienen im Arena Verlag, ist ein 96seitiges Kinderbuch ab 8 Jahren, das für 12 EUR unter der ISBN 978-3-401-60307-0 im Buchhandel erhältlich ist.

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