Marit, Liv, Jorunn und Tuuli sind die Mühlenkinder. Mit ihren Eltern leben sie in einer alten Windmühle, die sich nicht mehr dreht, außer es kommt Nordost-Wind auf. An einem dieser Tage mit Nordost-Wind wachen die Geschwister morgens auf und die Windmühle hat sich in ein Schloss verwandelt. Die Mühlenkinder sind nun Königstöchter. Als sie draußen spielen, verschwindet Jorunn plötzlich und ihre großen Schwestern Marit und Liv machen sich auf die Suche.
Mit einem alten Boot machen sich die Mühlenkinder auf den Weg und folgen dem kleinen Fluss. Dabei geraten sie von einer gefährlichen Situation in die nächste, bis sie schließlich zum bösen Wassertroll kommen, der ihre kleine Schwester gefangen genommen hat. Dem Wassertroll zu entkommen, scheint unmöglich.
Ein fantasievolles Märchen
Die Geschichte, von den Mühlenkindern ist ein Märchen voller Fantasie. Antonia Michaelis beschreibt die Gegebenheiten, die Natur, die magischen Wesen, aber auch die Gefühle der Mädchen sehr bildhaft und ausführlich, so dass man sich gut in die Figuren hineinversetzen kann. Dabei hält die Handlung viele Überraschungen und Wendungen bereit, so dass man kaum zum Luftholen kommt. Ganz viel Abenteuer für die Mühlenkinder und auch für den Leser.
Starke Mädchen und mutige Prinzessinnen
Die drei Mädchen sind auf sehr verschiedene Weise starke Persönlichkeiten. Die Ich-Erzählerin Liv kann mit Mädchenkleidern nichts anfangen. Mit ihrem mutigen Verhalten, den kurzen Haaren, Hose, Hemd und Waffe wird sie oft für einen Prinzen gehalten. Die kleine Jorunn ist impulsiv und gerade heraus. Die älteste Mühlentochter Marit wirkt eher ruhig, aber sie tritt für die jüngeren Geschwister ein und will sie beschützen. Also keine hochnäsigen Prinzessinnen, die einen Prinzen zu ihrem Schutz brauchen, sondern mutige und selbständige Abenteurerinnen.
Meine Probleme mit dem Buch
Ich selbst hatte etwas Schwierigkeiten, mich in die Geschichte hineinzufinden. Obwohl die Schwestern sehr sympathisch sind und in den 144 Seiten richtig viel passiert, musste ich mich erst an den außergewöhnlichen Schreibstil der Autorin gewöhnen. Dieser ist auf seine Weise ausnehmend schön und besonders, aber mir liegt er einfach nicht. Mir waren es teilweise schon zu viele Beschreibungen, die meiner eigenen Fantasie zu wenig Platz ließen und auch die Bandwurmsätze waren nicht mein Ding. Ich habe allerdings schon einige sehr positive und begeisterte Stimmen gehört. Hier zum Beispiel die Rezension meiner Bloggerkollegin Miriam vom Kinderbuchblog Geschichtenwolke.
Der Altersempfehlung ab 8 Jahren kann ich nur bedingt zustimmen
Empfohlen wird das Buch ab 8 Jahren und ich kann dem nur eingeschränkt zustimmen. Ein achtjähriges Kind, das dieses Buch selbst lesen möchte, muss schon ein sehr guter Leser sein. Die Schrift ist für ein Kinderbuch ab 8 Jahren recht klein und die Sätze gehen nicht selten über 5-6 Zeilen. Für den durchschnittlichen 8-Jährigen Leser ist das sehr anspruchsvoll. Natürlich kann man das Buch auch vorlesen. Hier sollte das Kind nicht zu ängstlich sein, da es teilweise schon etwas traurig und düster zugeht, wie es nun mal in Märchen ist.
Fazit zu "Die Mühlenkinder: Prinzessin Jorunn und der Wassertroll"
Eine märchenhafte, fantasievolle Geschichte mit starken Mädchen und traumhaften Illustrationen. Der Schreibstil der Autorin ist nicht ganz einfach und für Kinder ab 8 Jahren zum Selberlesen unter Umständen noch zu schwierig.
"Die Mühlenkinder: Prinzessin Jorunn und der Wassertroll" von Antonia Michaelis, illustriert von Claudia Carls, erschienen im Oetinger Verlag, ist ein 144-seitiges Kinderbuch ab 8 Jahren, das für 12 EUR unter der ISBN 978-3-789110474 im Buchhandel erhältlich ist.
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