Tage der Mondschnecke

 

Fred ist ein Forscher. Er hat mit seiner Naturwissenschaftslehrerin verabredet, dass er in den Sommerferien freiwillig an einem Naturführer arbeitet, zusammen mit seiner besten Freundin Lucy, die die Zeichnungen übernehmen soll. Eines Tages verfängt sich an der Küste ein weißer Hai und Lucy und Fred eilen zum Hafen, um den Hai für den Naturführer zu zeichnen und zu betrachten. 

Tage der Mondschnecke 

Über den Sensationsfund wird auch im Fernsehen berichtet, wo überraschend ein altes Interview mit Lucys verstorbener Mutter ausgestrahlt wird, die eine bekannte Haiforscherin war. Kurz vor ihren Tod hat sie ein Forschungsprojekt beantragt, denn ihr war klar, dass mit dem sich erholenden Bestand an Robben, auch die weißen Haie im Norden gesichtet werden würden. 

Lucy und Fred beginnen sich mehr mit den Haien auseinanderzusetzen, als ein tragischer Unfall passiert. Lucy, die sich bisher nie besonders für Biologie und die Arbeit ihrer Mutter interessiert hat, vertieft sich immer mehr in die Haiforschung. Sie möchte die Haie lebensecht zeichnen können und mehr über ihrer Anatomie herausfinden. Dabei wandelt sie auf den Spuren ihrer Mutter und deren letzten geplanten Projekt.

 

Meine Leseeindrücke zum Buch

 

Manchmal fühlte ich mich in meine eigene Kindheit zurückversetzt, denn hier gibt es noch Münztelefone und anscheinend ist auch Recherche im Internet nicht möglich, denn Lucy holt sich Bücher in der Bibliothek, um mehr über Haie zu lernen. Übrigens lernt nicht nur Lucy mehr über Haie, sondern auch ich als Leserin habe neues erfahren. Das freut mich immer ganz besonders, wenn ein erzählendes Kinderbuch ganz leichtfüßig nebenbei noch Sachwissen vermittelt.

 

Die Geschichte selbst wird ruhig erzählt, aber sie ist so fesselnd, dass man immer weiterlesen möchte. Auch wenn ich zu Beginn etwas erschrocken bin, weil das Buch knapp 450 Seiten hat, war ich ruckzuck durch. Die große Schrift und die kurzen Kapitel haben mich immer dazu verführt, noch ein Kapitel mehr zu lesen. Vor jedem Kapitel kommt eine doppelseitige Illustration, die ein wahrer Augenschmaus ist. Die Zeichnungen der verschiedenen Haiarten könnten aus Lucy Skizzenbuch stammen und passen daher perfekt zum Buch. Beides zusammen, also Geschichte und Illustrationen, haben bei mir die Neugier geweckt, noch mehr über Haie erfahren zu wollen.

 

Ganz besonders ist auch die Entwicklung der Figuren, nicht nur Lucys, sondern auch ihres Vaters, dessen besten Freundes und des alten Nachbarn, der der Familie schon immer nahe Stand. Und neben Fred sind auch dessen Mutter und seine Schwester Fiona immer wieder in die Geschichte eingebunden. Jeder geht anders mit Verlust und Trauer um und als Leser fühlt man mit. 

 

Fazit zum Sommerbuch "Tage der Mondschnecke"

Ein traurig-schönes Buch, das uns an die amerikanische Ostküste entführt und neben viel Meer und beeindruckenden Haien, auch das Thema Trauer und Verarbeitung großer Verluste anspricht. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und die wunderschönen Illustrationen möchte man immer wieder betrachten. Ein empfehlenswertes Buch für Kinder ab 11/12 Jahren.

 

Titel: Tage der Mondschnecke

Autorin: Kate Allen

Illustrationen: Xingye Jin

Übersetzung: Meritxell Piel

Verlag: Woow Books

Seitenanzahl: 448

Preis: 18 EUR

ISBN:  978-3-96177-096-0

Altersempfehlung: ab 11 Jahren

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