Freitag, 2. Februar 2018

Bilderbuchwoche Tag 5: Die Nachtschwärmer


Wisst ihr eigentlich, wie wir nachts zu unseren Träumen kommen? Ja? Nein, ich meine nicht diese neurologischen Erklärungsversuche, unser Gehirn versuche Erlebtes zu verarbeiten. Wie kommt es denn dann, dass ich Sachen träume, die ich nie erlebt, gesehen oder gelesen habe? Seht ihr, es muss eine andere Erklärung dafür geben!



Sobald wir, egal ob jung oder alt, einschlafen, kommt ein Nachtschwärmer zu uns. Er hat einen Koffer dabei und drückt uns ein Fahrkarte für die Hinfahrt und eine für die Rückfahrt in die Hand. Die brauchen wir für den Fährmann, der uns über den Zaubersee ins Land der Träume bringt und auch wieder zurück.

Eines Tages tauchen dunkle Schatten auf. Sie wispern, dass niemand Träume braucht. Sie seien total unnötig. Noch dazu laufen die Uhren wie verhext schneller und schneller. Die armen Nachtschwärmer schaffen es gar nicht mehr, alle Tickets zu verteilen. Als Folge sind die Kinder morgens quengelig, wollen abends nicht mehr ins Bett und auch die Erwachsenen sind zerstreut und launisch. Bis einer der Nachtschwärmer eines Tages durch Zufall die Lösung des Problems entdeckt und einen Rat der Nachtschwärmer einberuft.



Hand aufs Herz! Erliegt ihr auch des Öfteren dem Wettlauf mit der Zeit? Morgens klingelt der Wecker. Dann muss alles rasch gehen. Die Kinder müssen pünktlich zur Schule, die Eltern auf Arbeit, dort ein Arzttermin, dann ein Sportkurs, Hausaufgaben und das bisschen Haushalt will auch noch erledigt werden. So manche Schlaflosigkeit lässt sich durch zu viel Stress erklären. Die Schatten übernehmen die Macht. Dabei sind Ruhe und Träume sehr wichtig. Sie regen die Phantasie an und ermöglichen es uns, kreative Ideen und Lösungen zu entwickeln. Träume sind der Beginn von Vielen! Ihr merkt sicher schon, dieses Buch ist recht tiefsinnig und verleitet zum Philosophieren.

Es ist sehr poetisch geschrieben, beinhaltet aber auch eine spannende Geschichte. Die Illustrationen dazu wirken sehr künstlerisch und sind bedingt durch die Nacht recht dunkel gehalten. Einzelne Lichtquellen bringen gelbes und bläuliches Licht ins Bild. Insgesamt alles sehr geheimnisvoll!



Bleibt noch die Frage der Zielgruppe. Das Buch wird vom Verlag ab 5 Jahren empfohlen. Früher macht es, denke ich, auch keinen Sinn. Auch sollte das Kind nicht zu ängstlich sein. Das Buch ist durch seine Sprache und die Gestaltung fast mehr für erwachsene Bilderbuchliebhaber und Träumer oder solche, die das Träumen wieder lernen sollten geeignet. Hinten im Buch sind zwei Tickets zum Kopieren abgebildet. Damit kann man auch ein prima Gute-Nacht-Ritual für Kinder entwickeln oder einfach die Geschichte nachspielen oder eigene Traumgeschichten ausdenken. Eine tolle Ergänzung zum Buch!


Fazit: Kinder brauchen Träume! Und Erwachsene auch! Ein poetisches Bilderbuch über das, was in der Nacht geschieht. 

"Die Nachtschwärmer" von Petra Steckelmann, illustriert von Andreas Gaertner, erschienen im Verlag Edition Pastorplatz, schicken uns ins Land der Träume. Das 44seitige Bilderbuch ist für 14 EUR unter der ISBN 978-3-943833-23-2 im Buchhandel erhältlich.

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