Stellt euch vor, ihr wollt das Haus verlassen und vor euch
steht ein riesiger Eisbär. Wie würdet ihr reagieren? Schreien und schnell die
Tür zuschlagen? Anton will gerade von zu Hause
abhauen, aber nun steht da ein riesiger Eisbär vor der Tür. Da er damit nun nicht gerade gerechnet hat, rennt er erstmal am Bären vorbei bis er registriert, was er da gerade gesehen hat. Irgendwie schafft er es dann auch, wieder ins Haus zu gelangen ohne gefressen zu werden. Vorsichtig schaut
Anton durch den Türschlitz, aber zack schon steckt der Eisbär seine Nase durch. Langsam geht Anton auf, dass der Eisbär ihn nicht fressen, sondern Kontakt aufnehmen möchte. Er hat einen Koffer dabei. "Herr Eisbär, Ellis Straße 29" steht auf dem Anhänger. Das ist die Adresse von Anton. Aber wie bringt er nun einen Eisbär unter und wie erzählt er es seinen Eltern?
Inklusion und Familienstreitereien - Herr Eisbär hilft
Anton hat es nicht leicht. Sein kleiner Bruder ist beeinträchtigt und dessen Bedürfnisse stehen so immer an erster Stelle in der Familie. Um
welche Art der Behinderung oder Krankheit es sich handelt, wird nicht erwähnt.
Allerdings hält der Alltag so manche Herausforderung für die Familie bereit. Anton
muss für seinen Bruder oft zurückstecken. Als er ein für ihn wichtiges
Fußballspiel ohne Ton im TV verfolgen soll, damit sein Bruder mitschauen kann, eskaliert die Situation und der kleine Bruder fängt an zu schreien, worauf Anton auf
sein Zimmer geschickt wird. Als er beschließt, seine Familie zu verlassen, ist
Herr Eisbär rechtzeitig zur Stelle. Herr Eisbär wird immer dahin geschickt, wo
er gebraucht wird. Er hilft den beiden Brüder näher zueinanderzufinden und
den ganzen Familienalltag zu entspannen.
Liebenswerter Eisbär mit Schwäche für Schokoladeneis
Das ganze schafft Herr Eisbär übrigens ohne zu sprechen,
allein mit seinen Gesten und Aktionen. Herr Eisbär ist liebenswert und weiß, wie
man anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Jedes Kind hat sich schon mal zurückgesetzt gefühlt
gegenüber Geschwistern oder war eifersüchtig, wenn ein Freund sich auch mit
anderen Kindern beschäftigt hat. So konnten wir mit Anton mitfühlen und haben
uns gefreut wie er mit seinen Bruder zusammengewachsen ist.
Viel Humor und Gefühl
Obwohl hier große Themen wie Familienkonflikte und Inklusion
thematisiert werden, wird die Geschichte leicht und locker erzählt und mit viel
Situationskomik gewürzt. Ein großer Applaus für die Autorin, denn es ist nicht
leicht die richtige Mischung von Humor und Ernsthaftigkeit zu erreichen.
Liebevolle Gestaltung und große Schrift
Die Illustrationen stehen der Geschichte in nichts nach. Die Emotionen der Figuren spiegeln sich in den Bildern wider. Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass der Text oft in die Illustrationen mit einbezogen wurde. Es gibt dann auch einfach mal Seiten oder gar Doppelseiten mit viel Bild und wenig Text. Außerdem besticht das Buch mit einer großen Schriftgröße, wobei auch immer wieder groß gedruckte Wörter zu sehen sind. Ein abwechslungsreiches Lese- und Bilderschau-Erlebnis.
Fazit zu "Hallo, Herr Eisbär!"
Maria Farrer ist eine gefühlvolle und zugleich lustige Geschichte gelungen, die von Daniel Rieley genial in Szene gesetzt wurde. Ein wunderbares Buch!
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