Dienstag, 1. Oktober 2019

Henning - Ein Elch reist ins Glück (Rezension)




Elch Henning ist ein Filmstar der ganz speziellen Sorte. Am liebsten wird er als kranker Elch oder gar als Leiche gebucht. Grund dafür ist seine depressive Schwermut. Um seiner Lethargie entgegenzuwirken, hat sein Tierpark beschlossen, Henning Gesellschaft zu geben. Elch Ole zieht ein und erkennt Henning sofort wieder.
Die beiden stammen aus der gleichen Herde und wurden von Tierfängern in den Tierpark nach Deutschland verschleppt. Als Ole erzählt, dass Hennings große Liebe Finja den Elch Björn heiraten will, weckt das Henning tatsächlich aus seiner Lethargie, deren Grund vor allem darin lag, dass Henning dachte, Finja sei von Grizzlys getötet worden. Und nun will seine Finja heiraten. Henning muss schleunigst zurück nach Schweden.



Ein ganz besonderer Roadtrip ins Glück


Als er für einen Filmdreh aus dem Gehege geholt wird, nutzt er einen unbeobachteten Moment und macht sich auf den Weg. Aber das ist ganz schön anstrengend, denn als Tierparkattraktion und Filmelch geht die Kondition ziemlich den Bach runter. So wird er es nie pünktlich vor der Hochzeit nach Schweden schaffen. 

Er hat Glück und ein ältere Dame hält an und nimmt ihn ein Stück mit. Es entwickelt sich ein Roadtrip der besonderen Art und Henning lernt viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Problemen kennen. Jeder von ihnen ist auf der Suche nach seinem Glück. Und Henning? Wird es für ihn ein Happy End geben?



Glück hat viele Gesichter


Jeder von uns möchte glücklich sein. Elch Henning trifft zum Beispiel eine ältere Dame, die von ihren Söhnen in ein Heim gesteckt werden soll, die sich aber noch ganz jung im Kopf fühlt, auch wenn der Körper nicht mehr so mitspielt. Soll sie ihrem Fluchtinstinkt nachgeben und sich vor den Söhnen am Meer verstecken? Denn ans Meer wollte sie schon immer mal. Oder sollte sie mit ihren Söhnen reden und die Konflikte austragen? Es ist nicht ganz einfach, aber das Gespräch mit Henning tut ihr gut und hilft ihr zu einer Entscheidung zu kommen. Dabei kann sie Henning gar nicht verstehen, aber allein seine Bereitschaft ihr zuzuhören, hilft ihr weiter. Auch einem Geschäftsmann ohne Zeit, einen ehrgeizigen Sportler, einer einsamen Landwirtin, einem traurigen Jungen und vielen mehr hilft Henning weiter.



Achtsames Zuhören hilft


Allein durch seine ruhige Art und das geduldige Zuhören kommen seine Wegbegleiter von ganz allein darauf, was bei ihnen nicht stimmt und warum sie nicht glücklich sind. Der Erkenntnis folgt dann auch gleich das Tun. 

Running Gag: ein Elch mit vielen Namen


Da Henning von den Menschen nicht verstanden wird, verstehen diese bei der gegenseitigen Vorstellung auch nie seinen richtigen Namen und nennen ihn ganz selbstverständlich anders. Als Leser habe ich irgendwann schon regelrecht darauf gelauert, welchen Namen Henning wohl als nächstes verpasst bekommt. 




Fazit zu „Henning – Ein Elch reist ins Glück“


Mir hat das Buch mit dem liebenswerten Elch sehr gut gefallen. Die Illustrationen von Jan Birck stecken voller Humor und Wärme und passen so perfekt zu diesem Buch von Antje Szillat, das mit viel Lebensweisheit daherkommt, aber leicht und witzig geschrieben wurde. Ein philosophisches Buch, das zum Nachdenken anregt! Wie das Glück viele Gesichter hat, wird auch hier jeder Leser etwas anderes für sich mitnehmen können.


„Henning – Ein Elch reist ins Glück“ von Antje Szillat, illustriert von Jan Birck, erschienen im dtv Verlag, ist ein 104-seitiges Buch, das für 12,95 EUR unter der ISBN 978-3-423-76253-3 im Buchhandel erhältlich ist.

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