Die Geschichtensammlerin

Zwei Frauen, die beide einen schweren Verlust verarbeiten müssen, getrennt durch 100 Jahre, zusammengeführt im irischen Dorf Thornwood. Evie Woods neuer Roman bietet eine berührende Geschichte über Verlust und Neuanfang. 

Die Geschichtensammlerin

Im Jahr 1911 lebt das Bauernmädchen Anna mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in Irland. Sie ist heimlich in den Sohn des Landadeligen, George Hawley, verliebt, der davon nichts ahnt. Eines Tages kommt ein Amerikaner ins Dorf, der für seine Studien auf der Suche nach irischen Sagen und Aberglauben ist. Anna darf Harold als Assistentin helfen. 

Hundert Jahre später möchte Sarah zur Familie ihrer Schwester fliegen, um mit ihnen Weihnachten zu feiern. Am Flughafen entscheidet sie sich allerdings um und fliegt nach Irland, wo sie in dem Dorf, in dem einst Anna aufgewachsen ist, nicht nur eine Unterkunft findet, sondern auch Annas Tagebuch. 

Abwechselnd begleiten wir Anna und Sarah durch ihre Zeit. Vor allem zu Annas Zeit glauben viele in der Bevölkerung an das "Gute Volk" und auch Anna hat seit dem Tod ihrer Schwester immer mal Erscheinung, in denen ihr Millie begegnet. Mit einer Prise Magie fängt Evie Woods die alte irische Mythologie ein und nutzt sie für ihre Geschichte. 

Insgesamt ist die Geschichte eine melancholische mit Lichtblicken und Hoffnung. Gerade bei Sarah freut es mich, wie sie die Kurve in ihrem Leben bekommt. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da die Ursachen für Sarahs Verlust doch erst recht spät verraten werden. Davon abgesehen sorgt die Amerikanerin im irischen Dorf für so einige Schmunzler beim Leser. 

Fazit: Ein fesselnder, melancholische Roman mit einem hoffnungsvollen Ende. Und da ich es noch nicht erwähnt habe: ist dieser Farbschnitt nicht sensationell? 

Titel: Die Geschichtensammlerin

Autorin: Evie Woods

Übersetzung: Ivonne Senn

Verlag: adrian Verlag

Seitenanzahl: 320

ISBN: 978-3-98585-268-0