Sonntag, 9. Februar 2020

Pfui Spucke, Lama!

"Pfui Spucke, Lama!" von Katalina Brause, illustriert von Carola Sieverding, Esslinger Verlag, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei


"Pfui Spucke, Lama" deutet schon auf die Fähigkeit hin, die man Lamas nachsagt. Sie können spucken wie die Weltmeister. Aber wenn man mit jemanden redet, ist es nicht gerade angenehm, wenn das Gegenüber seine Spucke großzügig in der Gegend verteilt. Schnell wird man so zum Außenseiter, was auch unserem Titelhelden im Bilderbuch "Pfui Spucke, Lama" passiert.


Darum geht es im Bilderbuch "Pfui Spucke, Lama"



"Pfui Spucke, Lama!" von Katalina Brause, illustriert von Carola Sieverding, Esslinger Verlag, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei


In einer kleinen Stadt bereiten die Tiere eine Kirmes vor. Alle sind ganz aufgeregt. Auch das Lama ist begeistert und möchte bei den Vorbereitungen gerne mithelfen. Das feine Schwein, das Huhn und der dicke Hund blasen gerade Luftballons auf. Als das Lama fragt, ob es mitmachen darf, fliegen ihm beim Sprechen jede Menge Spucketropfen aus dem Mund. "Pfui Spucke!" rufen die anderen Tiere und schließen das Lama beim Mitmachen aus.


"Pfui Spucke, Lama!" von Katalina Brause, illustriert von Carola Sieverding, Esslinger Verlag, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei


Am nächsten Tag startet das Lama einen neuen Versuch und hat sogar einen Kirschkuchen für die Helfer mitgebracht. Aber leider, pfui Spucke, wiederholt sich das Missgeschick vom Vortag. Am nächsten Tag sind die Tiere darauf vorbereitet und spannen sogar Schirme auf, um sich vor der Lamaspucke zu schützen. Wieder wird das kleine Lama weggeschickt und ist so sehr traurig und bedrückt, dass dem Leser ganz schwer ums Herz wird.

In der Nacht sieht das Lama, wie ein Dieb die geheimnisvolle Maschine auf dem Kirmesplatz stehlen will. Das Lama rennt sofort nach draußen, um den Dieb zu schnappen. Plötzlich wird die Schwäche zur Stärke und die Kirmes kann gerettet werden.


Das meint die Mama zum Buch "Pfui Spucke, Lama"


Als ich das Buch nach dem ersten Vorlesen zuklappte, war ich recht nachdenklich. Wirklich umgehauen hat das Buch mich leider nicht. Was soll die Aussage das Buchs sein? Das ein tieftrauriger Außenseiter erst eine Heldentat begehen muss, um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden? Das man sich Freundschaft verdienen muss? 

Auf der anderen Seite fängt dieses süße hilfsbereite Lama sofort das Herz des Lesers ein. Man leidet mit ihm. Daher waren mir Hund, Huhn und Schwein mit ihrem unsensiblen Verhalten selbst am Ende noch nicht sympathisch. Aber nun ja, auch Kinder sind ja sehr direkt und Hauptsache das Lama ist am Ende glücklich. Auf jeden Fall ein Buch, über das sich gut diskutieren lässt.

Auch die Sprache konnte mich nicht ganz überzeugen. Es wird viel mit sehr kurzen Sätzen gearbeitet, so dass ich mich zeitweise in ein Erstlesebuch für Leseanfänger zurückversetzt fühlte. Auch die Zusätze in Klammern haben mich als Vorleser eher verwirrt. Das zweite Vorlesen war schon etwas runder, aber wirklich wohl habe ich mich als Vorleser dabei nicht gefühlt.


"Pfui Spucke, Lama!" von Katalina Brause, illustriert von Carola Sieverding, Esslinger Verlag, Rezension auf Kinderbuchblog Familienbücherei


Die Illustrationen sind kunterbunt und freundlich, so wie man es bei einer Kirmes erwartet. Lediglich beim Tiefpunkt passen sich die Farben der traurigen Stimmung des Lamas an. Die Emotionen der Tiere lassen sich wunderbar in den Illustrationen ablesen und es gibt auch einige kleine Nebendarsteller wie ein kleiner Vogel und ein Eichhörnchen. Wunderschöne Illustrationen!

Das meint der Sohn zum Bilderbuch "Pfui Spucke, Lama"


Nun habe ich euch lang und breit erklärt, was mir an dem Buch nicht so zugesagt hat. Aber ich bin ja nur der Vorleser. Was sagt denn die Zielgruppe? "Ja, das Buch hat mir gefallen. Das möchte ich behalten." Und dann schleppte der kleine Sohn das Buch in sein Zimmer. Das kleine Lama ist aber auch zuckersüß. Da kann ich ihn auch verstehen. 

Fazit zu "Pfui Spucke, Lama"


Die Geschichte an sich ist eigentlich schön gedacht, aber die Botschaft dahinter kommt für mich nicht ganz klar rüber und kann auch nach hinten losgehen. Auch sprachlich sagt mir das Bilderbuch leider nicht so zu. Dennoch haben mein kleiner Sohn und ich das Lama ins Herz geschlossen. 

"Pfui Spucke, Lama!" von Katalina Brause, illustriert von Carola Sieverding, erschienen im Esslinger Verlag, ist ein 32-seitiges Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren, das für 13 EUR unter der ISBN 978-3-480-23502-5 im Buchhandel erhältlich ist. 

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