Rachel Bright und Jim Field haben ein neues gemeinsames Bilderbuch: "Der Wal, der immer mehr wollte". Bereits "Der Löwe in dir" und "Die Streithörnchen" des erfolgreichen Duos gehören hier zu den Lieblingsbilderbüchern. Ob "Der Wal, der immer mehr wollte" sich da einreihen kann? Das Thema ist gut gewählt. Die meisten Kinder (und natürlich auch Erwachsenen) haben viel zu viel Zeug.
Der Wal, der zu viel wollte - Das neue Bilderbuch von Rachel Bright und Jim Field
Wal Wendelin ist immer auf der Suche nach neuen Schätzen. Er freut sich über jedes Fundstück, aber die Freude währt nur kurz. So hat Wendelin einen großen Berg Zeugs, fühlt sich aber innerlich leer.
Auf der anderen Seite ist da ein Riff. Es gibt viele Bewohner auf kleinen Raum und jeder ist mit sich beschäftigt und es gibt viel Streit. Als sich eines Tages "Der Wal, der immer mehr wollte" dem Riff nähert, will er sich neue Schätze holen. Er hat aber nicht mit der mutigen Krabbe Krissy gerechnet.
Krissy stellt sich dem Wal mutig in den Weg und fragt ihn, welches Ziel er mit seiner Schatz-Sammelei bezweckt. Da ist der Wal sprachlos und ihm fällt auch kein guter Grund ein, warum der diese vielen Dinge sammelt. Wirklich glücklich machen sie ihn nicht, aber er versucht die Leere damit zu füllen. Krissy fragt ihn, ob es da nicht etwas Besseres gäbe? Etwas, das er der Welt geben kann und sie besser macht.
Was will uns diese Geschichte sagen?
Als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, war ich etwas verwirrt. Ich hatte das Gefühl, die Geschichte nicht richtig greifen zu können. Geradeaus gesehen soll es heißen, dass Besitz nicht glücklich macht und es Dinge gibt, die Herz und Seele besser füllen können. Aber was soll uns das Riff mit den streitenden Bewohnern sagen. Der Wal macht dem Riff ein Geschenk, mit dem er dort für mehr Harmonie sorgt und am Ende sind alle glücklich. Vielleicht soll es dann bedeuten, dass Geben glücklicher macht als nehmen.
Ich will das Buch keineswegs schlechtreden, habe aber das Gefühl, das hier einfach zu viel gewollt wurde und die Geschichte für die Zielgruppe der 3Jährigen ein Stück zu verwirrend ist. Für ältere Kinder ist es ein prima Anlass, um über Konsumwahn und die Vorteile von Minimalismus zu reden.
Kommt nicht ganz an die Vorgänger heran
Während bei "Der Löwe in dir" und "Die Streithörnchen" auch immer viel Witz dabei war, kommt dieser Band recht ernst daher. Richtig toll sind wie immer die Illustrationen, die durchaus auch Humor transportieren. In der Summe kann der Band in Sachen Humor allerdings nicht mit den Vorgängern mithalten.
Ich kann es nicht oft genug erwähnen. Gereimte Bilderbücher zu übersetzen, ist eine Königsdisziplin. Bilder und Geschichte geben einen engen Rahmen vor und die deutschen Reime müssen dem Leser flüssig von der Zunge gehen. Kurz gesagt: Pia Jüngert hat diese Aufgabe exzellent gemeistert und wir kommen durch die Geschichte ohne ein einziges Mal zu stolpern.
Fazit zum Bilderbuch "Der Wal, der immer mehr wollte"
Ein schönes Bilderbuch mit einer wichtigen Botschaft, die allerdings etwas umständlich transportiert wird. Für kleine Kinder wird es nicht so offensichtlich und eher schwer verständlich sein. Illustrationen und Übersetzung sind wieder super. Verglichen mit "Der Löwe in dir" und "Die Streithörnchen" schneidet "Der Wal, der immer mehr wollte" schwächer ab.
Titel: Der Wal, der immer mehr wollte
Autorin: Rachel Bright
Illustrationen: Jim Field
Übersetzung: Pia Jüngert
Verlag: Magellan
Seitenanzahl: 32
Preis: 14 EUR
ISBN: 978-3-7348-2075-5
Altersempfehlung: ab 3 Jahren
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