Wohin mit den Gespenstern

Bei uns steht in der Grundschule Englisch auf dem Lehrplan und ich finde es schön, dass Kinder heute schon so früh an Fremdsprachen herangeführt werden. Ich selbst habe erst in der siebten Klasse mit Englisch angefangen und das war alles sehr lese- und schreiborientiert. Dadurch fühle ich mich auch heute noch nicht richtig wohl in dieser Sprache. 

Ich hatte mich daher gefreut, dass meine Kinder bereits in der Grundschule Englisch lernen würden. Aber mit jedem weiteren Schuljahr kam die Ernüchterung. Es gibt keinen Fachlehrer, der Englisch unterrichtet und so fließt es einfach in den Gesamtunterrichtstopf mit Mathe, Deutsch, Sachkunde und Kunst und liegt damit beim Klassenlehrer. 

Anders gesagt: es fällt hinten runter, findet praktisch nicht statt. Da wir als Eltern daran leider nichts an die Verhältnissen ändern können, müssen wir selber aktiv werden. Eine Möglichkeit, Kinder spielerisch mit der englischen Sprache vertraut zu machen sind die Hörspiele vom Verlag Cleverkids.

Wohin mit den Gespenstern? Darum geht es in der Geschichte

Heather, ein englisches Gespenst, landet statt in Augsburg in München bei den Kindern Paula und Lukas. Da sie nun warten muss bis der Wind wieder in die richtige Richtung dreht, bleibt sie ein paar Tage bei den Geschwistern und erzählt ihnen die Geschichte von Sepp, einem Museumswärter, der zwei kleine Gespenster einfängt und sie zum Schloss Miracle bringen soll. Mit dem Auto ist das eine ganz schön weite Reise und so passieren so einige Dinge unterwegs. 

Wie im Hörspiel die englische Sprache eingebaut wird

Die Geschichte wird in Deutsch erzählt, wobei immer wieder englische Vokabeln und Redewendungen eingebaut werden. Also das englische Gespenst Heather sagt z.B. etwas aus Versehen was in Englisch und übersetzt es direkt danach ins Deutsche. Das ist richtig geschickt gemacht, so dass es nahezu natürlich wirkt. 

Durch die Reise kommen viele Situationen und damit auch recht viele Grundvokabeln zusammen, sei es die Vorstellung einer Person, Hotelzimmersuche und Ticketkauf, Farben und Einrichtungsgegenstände, Berufe, Essen und Zahlen. Das Vokabular sollte reichen, um sich auf einer Reise durchschlagen zu können.

Immer wenn spannend wird, unterbricht Heather ihre Erzählung. Die Kinder Paula und Lukas träumen nachts von dem Gehörten und dabei werden die Vokabeln des Kapitels nochmal wiederholt. Das ganz ist mit einer sanften Traummelodie unterlegt. Bis Heather wieder weitererzählt erleben die Kinder auch so einiges und sie sind richtig motiviert, Englisch zu lernen. Dabei geben sie durch ihr Beispiel schöne Ideen, wie man sich weiter mit den gelernten Vokabeln beschäftigen kann. Da sind wirklich schöne Anregungen dabei. 

„Englisch lernen“ wurde hier so spielerisch in eine Geschichte verpackt, dass man vom Lernen gar nichts merkt. Allerdings lernt man hier in erster Linie passiv, auch wenn es durchaus Ermutigungen gibt, die Sprachen beim Sprechen auszuprobieren und es man muss die Geschichte mehrmals hören, bis die Vokabeln dann auch sitzen. Aber mehrmaliges Hören von CDs ist bei Kindern i.d.R. kein Problem. 

Im beiliegenden Booklet wurden die Texte und Übersetzungen der Songs, die das Hörspiel auflockern, abgedruckt. Was mir etwas fehlt, ist eine Auflistung der Vokabeln. So würde es den Kindern leichter fallen ein eigenes Memory oder eine Bildergalerie zu basteln. Schließlich wird Englisch ja doch anders geschrieben als gesprochen. 

So macht Englisch lernen Spaß

Statt in der Schule zu sitzen und zu Hause englische Vokabeln pauken zu müssen, können Kinder hier ganz entspannt einer schönen Geschichte lauschen. Das Lernen geschieht ganz unbemerkt nebenbei. Für uns wird es sicher nicht das letzte Hörbuch aus dem Verlag cleverkids sein. Übrigens gibt es auch französische Hörspiele.

"Wohin mit den Gespenstern" ist ein Hörspiel zum Englisch lernen für Kinder von 5-10 Jahren, das auf 2 CDs mit einer Gesamtlaufzeit von 2:14 Stunden Platz findet. Das Hörbuch ist unter der ISBN 978-3-9523380-0-1 im Buchhandel erhältlich.