Ich bin immer wieder erstaunt, dass meine Kinder klassische Musik lieben. Der Große hört gern Vivaldi oder Beethovens 9. Symphonie und der Kleine ruft öfter "Alexa, spiel Best of Classic". Wir selbst hören eine große Bandbreite an Musik und haben die klassische Musik nie in den Vordergrund geschoben. Aber natürlich unterstützen wir gern dieses Interesse mit passenden Musikbüchern. 3 dieser Musikbücher für Kinder will ich euch heute vorstellen.
Der Messias - Das Oratorium von Georg Friedrich Händel
Rudolf Herfurtner, Annette Betz Verlag
Das „Halleluja“ aus Georg Friedrich Händels „Messias“ ist wohl das bekannteste Stück aus diesem Werk und es ist auf der beiliegenden CD zum Buch auch den Anfang und das Ende. Die Rahmengeschichte des Buchs bilden Großvater und Enkel, die zusammen durch eine dunkle Winternacht in die Kirche gehen, wo „Der Messias“ aufgeführt wird.
Im Buch erzählt über die Entstehung des Werks und über den 1. Teil des Oratoriums, der vom Traurigsein, Warten und Hoffen handelt bis dann alles in Freude gipfelt. Die dunkle Winternacht und die wehmütige Musik spiegeln sich in den dunkel gehaltenen Illustrationen wider. Auf den Seiten sind immer die Nummern der CD am Rand vermerkt, so dass man auch die einzelen Stücke direkt ansteuern kann.
Dietmar Bär liest die Geschichte auf der begleitenden CD mit seiner warmen, dunklen Stimme und auch der „The Trinity Choir“ aus New York klingt einfach imposant und festlich.
Alles passt hier ganz wunderbar zusammen! Ein schönes Musikbuch für die dunklen Winternächte und auch besonders für die Weihnachtszeit.
"Der Messias - Das Oratorium von Georg Friedrich Händel" von Rudolf Herfurtner * illustriert von Anna Severynovska * Annette Betz Verlag (Ueberreuter Verlag) * Begleit-CD gesprochen von Dietmar Wunder * Musik von The Trinity Orchestra und The Trinity Choir, New York unter der Leitung von Dirigent Owen Burdick * 24,95 EUR * ISBN 978-3-219-11879-7
Bach für Kinder - Mit Gesang und Himmelsklang
von Marko Simsa, Jumbo Verlag
Da ich in Leipzig aufgewachsen bin und auch einige Jahre auf die Thomasschule gehen durfte, verbindet mich einiges mit Johann Sebastian Bach, der mehr als 25 Jahre (bis zu seinem Tod) Thomaskantor war und den berühmten Thomanerchor leitete. Daher darf ein Musikbuch über Bach in meiner Buchvorstellung heute nicht fehlen.
Marko Simsa ist ja sowas wie der Guru unter den Autoren, die klassische Musik an Kinder bringen. Auch dieses Buch hat eine Rahmengeschichte, durch die ein Bezug zur Gegenwart und damit auch den Kindern schafft.
Die Freunde Johann und Johanna sind nicht nur Namensvettern von Johann Sebastian Bach, sie wohnen auch noch in der Bachgasse. Johannes Vater kommt mit den Kindern ins Gespräch und erzählt ihnen viel über das Leben von Johann Sebastian Bach und auch über seine Zeit und die gebräuchlichen Musikinstrumente. Diese Musikinstrumente werden am Ende des Buchs auch nochmal auf einer Doppelseite gesammelt gezeigt.
Zusammen mit Johann und Johanna erleben wir eine abwechslungsreiche Musikstunde. Immerhin hat Bach in seinem Leben über 1000 Musikstücke komponiert. Aber Marko Simsa spielt auch mit der klassischen Musik und hat einige Überraschungen für seine jungen Zuhörer. Ein Highlight für mich war die berühmte Toccata auf der E-Gitarre. Einfach genial!
Im Buch wechseln die Szenen zwischen gemütlichen Musikzimmer in der Gegenwart und historischen Bildern aus dem Leben Bachs. Am Rand des Textes steht immer die entsprechende Ziffer von der beiliegenden CD, so dass man auch bestimmte Stücke direkt ansteuern kann.
Wieder ein tolles Musikbuch von Marko Simsa! Durch die direkte Ansprache der Kinder und die Einbindung von Johanna und Johann wirkt die Wissensvermittlung federleicht und wer mit Spaß lernt, merkt sich auch vieles leichter.
Wenn ihr noch eine weihnachtliche Reise durch die Musikwelt sucht, kann ich euch auch "Das große Weihnachtskonzert" von Marko Simsa empfehlen.
"Bach für Kinder - Mit Gesang und Himmelsklang" von Marko Simsa * Illustrationen von Silke Brix * Jumbo Verlag * 22 EUR * ISBN 978-3-8337-4182-1
Wie Beethoven kein Wunderkind, aber doch berühmt wurde
von Cosima Breidenstein, Fischer Sauerländer Verlag
Nachdem mein großer Sohn "Vivaldi - Der Klang von Venedig" mit Aufnahmen aus "Die vier Jahreszeiten" unzählige Male gehört hat, waren wir neugierig auf das neue Buch von Cosima Breidenstein.
Der Vater von Ludwig van Beethoven wollte unbedingt, dass sein Sohn ein Wunderkind wie Mozart wird. So lernte er bereits in jungen Jahren Klavier und Geige. Zwar klappte es nicht mit der Wunderkindkarriere, aber er ging seinen Weg und wurde einer der berühmtesten Komponisten, die es je gegeben hat.
Cosima Breidenstein spickt ihre Erzählungen mit vielen interessanten Anekdoten aus Ludwigs Leben, so dass hier ein kurzweiliger Hörgenuss entsteht und man das Gefühl hat, auch den Menschen Ludwig van Beethoven näher kennenzulernen. Am Ende des Buchs gibt es eine ausführliche Zeittafel über Beethovens Leben.
Babara Scholz setzt dem Ganzen die Krone auf, in dem sie dem Buch sehr humorvolle Illustrationen beisteuert. So ist das vorliegende Buch das mit Abstand witzigste Musikbuch über einen klassischen Komponisten.
Mit der beiliegenden CD kann man sich das Buch vorlesen lassen und auch einigen von Beethoven komponierten Stücken lauschen. Dabei handelt es sich um Stücke für Geige und Klavier, genauer gesagt um die Frühlingssonate op.24 und um die Sonate op.12 Nr. 2. Diese Stücke sind sehr schön vorgetragen, aber ich hätte mir etwas mehr Vielfalt bei den Musikstücken genannt, um Beethoven ansatzweise gerecht zu werden.
"Wie Beethoven kein Wunderkind, aber doch berühmt wurde" von Cosima Breidenstein * illustriert von Barbara Scholz * Fischer Sauerländer Verlag * Violine: Cosima Breidenstein * Klavier: Michael Reuter * 20 EUR * ISBN 978-3-7373-5763-0
Ich hoffe, Euch hat unser kleiner Ausflug in die klassische Musik gefallen. Den Kindern und mir gefallen die Musikbücher, die Kindern klassische Musik näher bringen so gut, dass es mit Sicherheit nicht die letzten Bücher dieser Art sein werden, die wir hier vorstellen werden.
Wir lieben die Musikbücher von Marko Simsa auch sehr. Wir haben 3 oder 4 und verschenken dieses Jahr auch eines zu Weihnachten...
AntwortenLöschenLiebe Grüße Hanna