Max‘ sehnlichster Wunsch ist ein eigener Hund. Als er am Morgen seines 10. Geburtstags aufwacht, ist er sich sicher, dass es endlich soweit ist. Und tatsächlich bekommt er einen Hund. Extra eingeflogen aus Japan. Immer aufs Wort hörend. Hört er seinen Namen, kommt er sofort. Und er ist für Allergiker geeignet, also perfekt für den Papa von Max, der an einer Tierhaarallergie leidet. Außerdem muss er nie bei schlechten Wetter Gassi gehen und Futter ist auch immer im Haus. Kommt nämlich aus der Steckdose. Der Hund ist ein Roboter und Max total enttäuscht.
Als Max abends ins Bett geht, hört er Geräusche und entdeckt in seinem Zimmer eine Kiste, die er noch nie zuvor gesehen hat. Darin versteckt sich ein etwa katzengroßer Minilöwe mit ziemlich großen Mundwerk. Ja, sprechen kann der vorlaute Löwe auch und er ist um Welten interessanter als ein Roboterhund.
Wie der Titel "Löwenmut tut gut" bereits andeutet, ist Max eher ein schüchterner Junge. Wenn er aufgeregt ist, bekommt er einen fiesen Schluckauf, was er als sehr peinlich empfindet. Da die Familie gerade umgezogen ist, kommt Max an eine neue Schule, wo er von den Klassenraudis direkt als Hickser gemobbt und schikaniert wird. Zum Glück findet er in Greta auch eine starke und mutige Freundin und Löwe Leo tut auch sein übriges, um Max' Selbstbewusstsein zu stärken. Allerdings bringt er Max auch in mehr als eine unangenehme Situation, denn er stiftet jede Menge Chaos. Wie soll Max die Existenz des Minilöwen so geheim halten?
Mir gefällt, wie die Autoren einige Klischees aufbrechen. So ist Max ein schüchterner Junge und bekommt mit der dunkelhäutigen Greta, ein mutiges Mädchen zur Seite gestellt, dass auch die Kampfkunst beherrscht. Gemeinsam mit ihr und Löwe Leo wächst Max im Laufe der Geschichte. Auch Klassenraudi Yannick ist nicht von Grund auf böse. Hier werden Ursachen aufgedeckt und es gibt eine Entwicklung.
Das Familienmodell hingegen ist sehr klassisch mit Eltern und zwei Kindern, wobei der Vater den ganzen Tag arbeitet und die Mutter halbtags. Wahrscheinlich trifft das tatsächlich noch auf viele Familien so zu, aber es gibt auch immer mehr Väter, die in Teilzeit arbeiten. Das macht das Buch jetzt nicht schlechter, ich würde mir generell einfach mehr Abwechslung und modernere Familienmodelle in Kinderbüchern wünschen.
Insgesamt ist das Buch sehr spannend und lustig. Mein großer Sohn war jeden Abend sehr gespannt, wie es weitergeht und wollte auch gerne noch ein Kapitel mehr hören. Das Buch kam hier super an. Dem Roboterhund den Namen "Mist" zu geben, war natürlich ein genialer Einfall. Denn so kommt es zu vielen lustigen Situationen. Auch Löwe Leo sorgt immer wieder für Chaos und jede Menge Lacher auf Seite der Leser. Das Buch lässt sich wunderbar lesen und auch vorlesen.
Fazit zu "Vorsicht wild! Löwenmut tut gut"
Eine lustige und auch spannende Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und Mut. Mit interessanten Figuren, einem vorlauten Minilöwen und einem etwas ungeschickten (aber sehr eifrigen) Roboterhund ist ein unterhaltsames Abenteuer, dass im Schul- und Familienalltag angesiedelt ist, entstanden. Wir haben viel gelacht und sind gespannt, ob es noch mehr Geschichten mit dem Minilöwen Leo geben wird. Ich könnte mir vorstellen, dass auch andere Kinder Leos Hilfe gut gebrauchen könnten.
"Vorsicht wild! Löwenmut tut gut" von Sebastian Grusnick und Thomas Möller, illustriert von Nikolai Renger, erschienen im Dressler Verlag, ist ein 176-seitiges Kinderbuch ab 8 Jahren, das für 14 EUR unter der ISBN 978-3-7915-0122-2 im Buchhandel erhältlich.
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