Das Struppige sitzt im Dunklen und schaut sehnsüchtig in das Helle, wo die Farben leuchten. Zu gern würde es dorthin gehen, aber traut sich nicht. Das Zarte hingegen sitzt in der Sonne. Es will zwar nicht in die Finsternis, ist aber schon neugierig wie es dort ist. Die beiden Wesen beschließen unabhängig voneinander, sich bis zum Rand vorzuwagen.
Das Dunkle und das Helle
Sie treffen sich dort jeden Tag, haben aber Angst miteinander zu sprechen. Aber eines Tages ist soweit und sie stellen sich zaghaft einander vor, beschließen Freunde zu werden und betreten beide den dämmerungs-graublauen Streifen zwischen dem Hellen und dem Dunklen.
Eines Tages ist es soweit und das Struppige lässt sich vom Zarten auf die helle Sonnenseite ziehen. Das machen sie nun jeden Tag und das Fell des Struppigen bekommt helle Flecken. Eines Tages kommt das Zarte aber nicht an den Grenzstreifen, um das Struppige abzuholen. Es ist mutig und schaut nach. Aber das Zuhause des Hellen ist nicht mehr da und ein großes, tiefes, dunkles Loch klafft im Boden. Was ist passiert?
Trauer und Depression - vielseitig interpretierbar und einsetzbar
Ein Geschichte, über die man viel diskutieren und die auf viele Themen interpretiert werden kann. Man erfährt nicht, warum das Struppige in der Finsternis ist und das Zarte im Licht. Viele Gründe können dazu führen. Damit ist das Buch sehr vielfältig einsetzbar.
Themen, die sich hier sofort anbieten, sind Depression oder auch Trauer. Der Mensch, der im Dunkeln sitzt, braucht ein helfende Hand und gute Freunde, die ihn wieder in die Sonne führen, damit sein dunkles Gemüt wieder helle Flecken bekommt. Wobei das Struppige ganz richtig bemerkt, dass die Dunkelheit ein Teil von ihm ist und sein Fell nie wieder ganz weiß wird.
Cyanotypie - eine unbekannte Technik im Bilderbuch
Die Illustratorin Julie Völk hat das Bilderbuch mit der Cyanotypie gestaltet. Diese Technik wurde 1842 von Sir John Herschel, einem englischen Naturwissenschaftler entwickelt und gehört zu den ältesten Fototechniken. Die Cyanotypie bringt diese intensiv-blauen Bilder hervor. Im Anschluss an die Geschichte wird die Technik erklärt und man kann sie selbst ausprobieren.
Fazit zum Bilderbuch "Das Dunkle und das Helle"
Kerstin Hau erzählt feinfühlig eine Geschichte, die zum Nachdenken und zur Diskussion einlädt. Da einiges offenbleibt, kann die Geschichte auf viele Themen, z.B. Depression oder Trauer, interpretiert werden. Am Ende des Bilderbuchs gibt es die Botschaft, dass es immer wichtig ist, einen Freund zu haben, der in guten wie schlechten Zeit zu einem steht.
Titel: "Das Dunkle und das Helle"
Autor: Kerstin Hau
Illustrationen: Julie Völk
Verlag: NordSüd
Seiten: 40-seitiges Bilderbuch
Preis: 15 EUR
ISBN: 978-3-314-10460-2
Altersempfehlung: ab 4 Jahren
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