Wir haben es getan. Der berühmt berüchtigte Räuber Hotzenplotz ist nun auf dem Mond. Nachdem Seppel und Kasperl das nicht so hinbekommen haben, nahmen wir die Sache selbst in die Hand. Aber dazu später mehr. Ich nehme das Ende nämlich schon wieder voraus und ich will euch ja nicht verwirren.
Also auf Anfang: es gibt ein neues Buch vom Räuber Hotzenplotz! Nun werden die gut informierten Leser unter euch rufen: Wie denn das? Der Otfried Preußler ist doch schon seit ein paar Jahren tot. Stimmt, aber neben den drei großen bekannten Räuber Hotzenplotz-Abenteuern hat er auch ein Puppenspiel mit den bekannten Figuren geschrieben. Und dieses Puppenspiel wurde nun wiederentdeckt und abgestaubt. Seine Tochter Susanne Preußler-Bitsch hat unter Mitarbeit von Katharina von Savigny das Stück in ein Buch umgeschrieben.
Da Franz Josef Tripp auch bereits verstorben ist, übernahm Thorsten Saleina die Illustrationen zu dem neuen Hotzenplotz-Buch. Das hat er auch ganz fabelhaft gemacht. Die Figuren sind absolut zu erkennen, aber dennoch haben die Bilder einen etwas moderneren Touch. Noch dazu nehmen die farbigen Abbildungen sehr viel Platz ein, so dass man hier fast von einem extralangen Bilderbuch reden könnte. Aufgrund der vielen tollen Illustrationen eignet sich das Buch durchaus schon für 5Jährige als Vorlesebuch. Ich kann mir hier auch sehr gut Projekte in Kindergärten und Grundschulen vorstellen mit Puppenspiel/Theaterspiel und Bastelaktionen.
Aber nun wollt ihr sicher wissen, um was es eigentlich bei der Geschichte geht. Sie beginnt in der Küche der Großmutter, wo sie mit Kasperl den Speiseplan diskutiert, als ein aufgeregter Wachtmeister Dimpfelmoser in die Runde platzt. Der Räuber Hotzenplotz ist mal wieder ausgerissen und drei (Oma, Kasperl und Seppel) sollen auf jeden Fall im Haus bleiben. Das passt Kasperl und Seppel natürlich überhaupt nicht und sie verkünden, dass sie den Räuber höchstpersönlich fangen und zurückbringen werden.
Gesagt, getan schmieden sie einen Plan. Mit einer Mondrakete wollen sie den Räuber anlocken und fangen. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, nur so viel: der Räuber schafft es nicht auf den Mond und das fanden meine Söhne irgendwie schade, so dass sie dann ihren eigenen Plan für den Hotzenplotz schmiedeten. Aber dazu gleich mehr.
Die Geschichte breitet sich auf etwa 60 Seiten aus, ist also um einiges kürzer als die großen 3 Bände. Wenn man dann noch bedenkt, dass jede Doppelseite mit tollen Illustrationen bestückt wurde, dürfte schnell klar werden, dass das Buch nicht die Komplexität der früheren Werke erreichen kann. Man sieht regelrecht das Puppentheater vor sich. Kopfkino sag ich nur! Aufgrund dieser Tatsache spielen in diesem Band auch nur wenige Figuren mit: die Oma, Kasperl, Seppel, Dimpfelmoser und natürlich Hotzenplotz. Wäre ja sonst auch etwas schwierig, es in einem Puppentheater zu spielen. Wer also mit der Erwartung herangeht, hier einen 4. gleichwertigen Hotzenplotzroman zu finden, wird sehr wahrscheinlich enttäuscht werden. Das Buch ist aber eine schöne Geschichte zum Vorlesen und für fortgeschrittene Leseanfänger auch zum Selberlesen. Meinen beiden Räuberjungs hat sie jedenfalls super gefallen!
Nur dass es der Räuber nicht auf den Mond geschafft hat, fanden sie schade. Also bastelten wir eine eigene Mondrakete, steckten den Räuber hinein und schossen ihn per Schleuder zum Mond.
So beschäftigte der Räuber Hotzenplotz meine eigenen kleinen Räuber noch eine ganze Weile über das Buch hinaus. Per Schleuder schickten sie ihm auch noch so einige andere Sachen hinterher.
Für den Fall dass er doch zurückkehren sollte, haben wir vorsichtshalber noch ein Warnplakat aufgehängt:
"Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete" von Otfried Preußler, umgeschrieben von seiner Tochter Susanne Preußler-Bitsch unter Mitarbeit von Katharina von Savigny, illustriert von Thorsten Saleina nach Motiven von J.F. Tripp, erschienen im Thienemann Verlag, ist ein 64seitiges Vorlesebuch für Kinder ab etwa 5 Jahren. Das Buch ist als gebundene Ausgabe für 12 EUR unter der ISBN 978-3522185103 im Buchhandel erhältlich.
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