Dienstag, 2. Oktober 2018

"Die Kinder und der Wal" von Daniel Frost



Die Geschwister Cuno und Aia sitzen mit ihrem Vater am Feuer und lauschen den Geschichten ihres Vaters. Sie wohnen weit im Norden und sind warm in Schneeanzüge eingepackt. Der Mond steht am Himmel und es ist eine perfekte Geschichtenatmosphäre. Ihr Vater erzählt, wie einst ein riesiges Tier, sechs Mal größer als ihr Haus und mit einem Herzen so groß wie ihr Boot durch die Gewässer gezogen ist. Seit seiner Kindheit hat der Vater dieses große Tier aber nicht mehr gesehen. 


Cuno ist total fasziniert von der Erzählung seines Vaters und hält jeden Tag Ausschau nach dem Wal. Seine kleine Schwester möchte eigentlich lieber mit ihm spielen, fragt aber auch neugierig, ob er das Riesentier schon entdeckt hat. Cuno reagiert in seinem Frust über die erfolglose Suche, eher genervt auf die kleine Schwester. 

Die Suche wird zum Abenteuer


Eines Morgens schnappt er sich sein Kajak und beschließt den Wal ganz allein zu finden. Aber kleine Geschwister können anhänglich wie Kaugummi sein. Als er unterwegs ist, entdeckt er, dass Aia sich im Kajak versteckt hat. Notgedrungen nimmt er sie mit, aber die Kleine kann einfach nicht leise sein. Aufgeregt über das große Abenteuer mit dem Bruder plappert sie unentwegt. In einer Pause geschieht es dann und Aia treibt auf einer abgebrochenen Eisscholle davon. Sowohl Cuno als auch Aia erleben größte Angstmomente, bis ein riesiger Blauwal mit einem Herzen so groß wie ein Boot auftaucht. 


Das Geschwisterverhältnis


Das Geschwisterverhältnis in der Geschichte erinnerte mich direkt an meine beiden Räuber. Sie spielen viel zusammen, aber oft ist der große Bruder genervt. Der kleine Bruder ist nämlich sehr kommunikationsfreudig. Aber wenn Gefahr droht, Hilfe gebraucht wird oder sich einer der beiden verletzt, sind sie immer füreinander da. Und das ist wirklich schön zu beobachten. Die Geschwister Cuno und Aia sind da nicht viel anders. 



Der Zauber der Arktis 


Neben dem Geschwisterverhältnis steht in diesem Bilderbuch der Zauber der Arktis im Mittelpunkt. Die Kinder bewegen sich in einer Landschaft aus ewigen Eis, kommen an Eisbergen, Eishöhlen, einem Geysir und auch so manchen tierischen Bewohner vorbei. Dabei sind sie in ihrem Kajak nur winzig im Vergleich zu dieser grandiosen Landschaft.



Daniel Frost - Autor und Illustrator


Daniel Frost hat diese Landschaft wunderschön dargestellt. Dabei spielt er mit den unterschiedlichen Lichtverhältnissen zu den entsprechenden Tageszeiten. Die Figuren und Landschaftselemente sind recht einfach gehalten, transportieren aber dennoch die besondere arktische Atmosphäre, die Stille und Einsamkeit, das Abenteuer und die Emotionen der Geschwister.

Fazit: Eine sehr gelungene Mischung aus Abenteuer in einer unbekannten arktischen Welt und dem Verhältnis von Geschwistern. 

"Die Kinder und der Wal" von Daniel Frost, erschienen im Verlag Kleine Gestalten, ist ein 32seitiges Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren, das unter der ISBN 9783899558159 für 14,90EUR im Buchhandel erhältlich ist.

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