Frosch Friedel hat eine beste Freundin: Marienkäfer Mia. Das geht nicht? Doch! Friedel ist Vegetarier und futtert lieber Algenbrei als Insekten. Und überhaupt ist Friedel sehr beliebt bei allen Tieren am Teich, bis eines Tages etwas passiert. Es beginnt damit, dass die Tiere zerstörte Pflanzen und Verwüstung finden. Pflanzen sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch Nahrungsquelle vieler Tiere. Bald sind die Schuldigen auch gefunden: eine jugendliche Bande gelber Marienkäfer.
Die Einwanderer waren es
Die gelben Marienkäfer sind vor einiger Zeit eingewandert und wurde freundlich aufgenommen. Ist das nun der Dank? Alle Marienkäfer, gelb wie rot, sollen vom Teich vertrieben werden. Friedel versucht ganz mutig vor der Versammlung dagegen aufzutreten, aber so ein Kind hat vor den Erwachsenen, die nicht gewillt sind zuzuhören, keine Chance. Daraufhin dürfen die anderen Tierkinder nicht mehr mit ihm spielen und auch Mia ist enttäuscht, weil er das Problem nicht so einfach lösen kann. Aber dann sucht er den weisen Fisch Fidelius auf und ein ganz wunderbarer Plan reift.
Viele tiefgehende Botschaften, die zu Diskussionen anregen
Dieses Buch konnte ich kaum am Stück lesen und auch das Rezensieren ist gar nicht so einfach. Es enthält so viele tolle und auch extrem aktuelle Botschaften, dass man ständig darüber nachdenken muss. Und die ganzen umherschwirrenden Gedanken nun auf den Punkt zu bringen und für die Rezension "aufs Papier" zu bringen, stellt eine richtige Herausforderung dar.
Generell kann man sagen, dass
- es hier um Freundschaft und Zusammenhalt geht
- man niemanden vorschnell verurteilen soll
- jeder Fehler macht und eine zweite Chance verdient
- man Mut haben soll, sich gegen Andere zu stellen und seine eigene Meinung zu vertreten
- man nie eine ganze Gruppe vorschnell verurteilen darf, wenn doch nur ein paar Einzelne etwas verbrochen haben
- man Gerüchte nicht für bare Münze nehmen sollte
- und noch so viel mehr
Vielleicht merkt ihr schon, dass dieses Kinderbuch auch wunderbar auf die aktuellen Diskussionen rund um Einwanderer/Flüchtlinge und zunehmende Rechtsbewegungen übertragbar ist. Damit ist es auch ein anschauliches Beispiel, um mit Kindern über diese Thematik ins Gespräch zu kommen.
Für Klein und Groß, auch sehr gut geeignet für Schulprojekte
Die Altersempfehlung lautet offiziell ab 3 Jahre, aber ich denke, dass dies für die meisten 3Jährigen noch zu früh ist. Mit 76 Seiten Länge, einem großen Format und recht viel Text erfordert es schon ein gewisses Maß an Ausdauer und Konzentration. Meine Jungs hätten das mit 3 Jahren noch nicht geschafft, der Große vielleicht ab 4. Insgesamt würde ich das Buch eher ab 5 Jahren als Vorlesebuch empfehlen. Aufgrund der vielen wichtigen Botschaften bietet sich das Buch auch gut für die Projektarbeit oder Vorlesestunden in der Grundschule an.
Wunderbare Gestaltung mit Hilfestellungen für Vorleser
Ich finde es immer wieder toll, wie in den Büchern von Edition Pastorplatz der Vorleser/die Vorleserin unterstützt wird. Die wörtliche Rede ist nämlich auch im Friedel-Buch wieder unterschiedlich eingefärbt, so dass man den Figuren eine eigene Stimme verleihen kann, ohne am Ende des Satzes feststellen zu müssen, dass man die falsche Stimmfarbe gewählt hat. Das ist eine Feinheit in der Buchgestaltung, die ich als Vorleserin sehr schätze! Dazu kommen natürlich noch ganz viele tolle farbige Illustrationen von Mele Brink.
Fazit: Eine spannende Geschichte um Freundschaft, Zusammenhalt und vorschnelle Verurteilung als aktuelles und doch zeitloses Thema! Lesen und Diskutieren!
"Friedel, Freude, Eierkuchen? Sei bloß (k)ein Frosch" von Simone Kettendorf, illustriert von Mele Brink, erschienen im Verlag Edition Pastorplatz ist ein 76seitiges Vorlesebuch für Kinder ab 4 Jahren, das für 16 EUR unter der ISBN 9783943833287 im Buchhandel erhältlich ist.
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