Finn geht in die vierte Klasse und hat ein Geheimnis: er kann nicht lesen. Schlau wie er ist, konnte er dies vor seinen Mitschülern, Lehrern und Eltern geheim halten. Doch dann gerät sein Geheimnis in Gefahr, als seine Eltern beschließen, eine Pflegekind aufzunehmen und er sein Zimmer mit Yuki teilen soll.
Mein Bruder der Elbenritter hat nicht mehr alle Ziegel auf dem Dach
Yuki ist eines der Kinder, das die Erwachsene einfach nur sprachlos machen. Da ist nicht nur sein ungewöhnliches Frühsporttraining, sondern auch der sichere Umgang mit scharfen Messer, die ungewohnten Komplimente an Frauen zu ihren Frisuren oder sein überhaupt sehr ritterliches Verhalten.
Finn hingegen ist ziemlich genervt von seinem neuen Bruder. Um seine Leseschwäche zu verbergen, arbeitet Finn in den Schulbüchern immer vor und lässt sich die Texte mit einer Vorlese-App vorlesen, um sie dann auswendig zu lernen. Da er sich nun das Zimmer mit Yuki teilt, wird das zunehmend schwer. Er muss Yuki wieder loswerden!
In einem vertraulichen Moment erzählt Yuki Finn, dass er ein Halbling ist. Seine Mutter war Elbin und er erzählt Finn eine alte Geschichte. Yuki sieht es als seine Mission, den Schlüssel zu einem geheimen Tor zu finden, um Kobolde, Elben, Riesen und andere Fantasiegestalten zu befreien. Finn beschließt Yuki zu helfen, um ihn so loszuwerden, bevor alles auffliegt.
Sowohl Finn als auch der Leser wissen lange nicht, ob Yuki einfach nur eine außerordentliche Fantasie hat oder ob seine Geschichte der Wahrheit entspricht. Und so ist es spannend, die Entwicklung zu verfolgen.
Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) im Kinderbuch
"Außerdem weiß ich inzwischen, dass Leseprobleme nichts damit zu tun haben, wie schlau man ist, und das finde ich richtig gut - dass ich weiß, dass ich nicht dumm bin" (Finn)
Finn ist es peinlich, dass er "zu dumm" ist, um Lesen zu lernen. Seine Umgebung ist der Meinung, jeder kann lesen, aber für Finn ist es peinlich, zu dieser Schwäche zu stehen. Daher ist es schön zu sehen, dass er im Buch doch die Erkenntnis erlangt, dass eine LRS nichts mit der Intelligenz zu tun hat. Leider ist dies ein Fakt, der unserer Gesellschaft noch nicht richtig angekommen ist und betroffene Kinder werden schnell als dumm oder faul abgetan. Daher finde ich dieses Buch sehr wertvoll. Es macht betroffenen Kindern Mut, zu dieser Schwäche zu stehen, sich nicht zu schämen und Hilfe anzunehmen, aber wirbt auch für Toleranz und Offenheit bei nicht betroffenen Kindern.
Fazit zum Kinderbuch "Mein Bruder der Elbenritter hat nicht mehr alle Ziegel auf dem Dach"
Eine unterhaltsame und auch spannende Geschichte über eine sich entwickelnde Freundschaft. Außerdem ein wertvolles Buch in Sachen LRS!
Titel: Mein Bruder der Elbenritter hat nicht mehr alle Ziegel auf dem Dach
Autoren: Thomas Möller und Sebastian Grusnik
Illustrationen: Nikolai Renger
Verlag: Dressler Verlag
Seitenanzahl: 152
Preis: 13 EUR
ISBN: 978-3-7513-0013-1
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
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